Evangelisches Pfarrhaus und Gemeindehaus
Am Platz des heutigen Pfarrhauses befand sich schon im 17. Jahrhundert das Wohnhaus des Pfarrers. Dieser Bau wurde 1686 als alt und baufällig beschrieben. Daher errichtete das Spital Kirchheim 1767 bis 1768 nach Plänen des Kirchenbaumeisters Göz das heutzutage noch stehende Pfarrhaus, ein Mansarddachhaus mit Krüppelwalm. Den Schlussstein am Eingang ziert das Wappen des Spitals Kirchheim mit dem Baujahr 1767. Zugleich wurde auch eine neue Scheune sowie ein Wasch- und Backhaus erbaut. Die Amtsräume und die Wohnung befanden sich im ersten und zweiten Stock, das Erdgeschoss wurde als Stall genutzt.
1869 ging die Baulast vom Spital Kirchheim auf die Staatsfinanzverwaltung über, die zwischen 1869 und 1894 umfangreiche Renovierungen und Umbauten unternahm.
Nachdem die Kirchengemeinde dringend Versammlungsräume benötigte, ergab sich 1924 die Möglichkeit, den Stall im Erdgeschoss zum Gemeindesaal umzubauen. 1958 konnte der Gemeindesaal in das Gemeindehaus verlegt werden, die Räume wurden als Jugendräume genutzt. 1997 musste das Gebäude außen umfassend renoviert werden. Mit dem Bezug des neuen Gemeindehauses 1999 verlegte das staatliche Hochbauamt die Amtsräume in den Saal im Erdgeschoss.
Beim Einmarsch am 20. April 1945 schossen die Amerikaner die Pfarrscheuer neben dem Pfarrhaus in Brand. An einen Wiederaufbau wurde nicht gedacht, aber an eine andere Nutzung des Platzes. Nach Plänen von Architekt Weismann aus Dettingen unter Teck entstand hier 1958 in der Amtszeit von Pfarrer Weiß das erste Gemeindehaus. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 84.000 DM.
Anfang der 1990er Jahre entsprach das Gebäude nicht mehr den baulichen Standards. Pfarrer Dr. Gese und der Kirchengemeinderat beschlossen Abriss und Neubau eines Gemeindehauses am selben Platz. 1996 begann der Bau und am 21. September 1997 wurde das Gemeindehaus eingeweiht. Der großzügige Bau kostete 2,1 Millionen DM, rund die Hälfte finanzierte die Kirchengemeinde durch Arbeitseinsätze, Spenden und andere Aktivitäten.