Georgskirche: Schlierbach

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Gemeinde Schlierbach

Georgskirche, Kirchhof, Gefallenendenkmal und Gaiserkreuz

Die heutige Georgskirche wurde zwischen 1495 und 1501 im Stil der Spätgotik erbaut. Die Jahreszahl 1498 ist heutzutage noch über dem Durchgang vom Dachboden des Kirchenschiffs in den Turm vorhanden. Der Kirchenpatron, der Heilige Georg ist in einem der drei Schlusssteine an der Decke verewigt.
 
Die beiden ältesten Glocken sind durch ihre Umschriften datiert und auch der Glockengießer ist bekannt. Beide Glocken stammen aus der Werkstatt von Pantlion Sydler aus Esslingen. 1499 wurde die größere, ältere Glocke, gegossen, die kleinere, so genannte Evangelistenglocke im Jahr 1508.
 
Nach 1634 sollen kaiserliche Truppen die Kirche beschädigt haben, aber schon 1668 soll das Kirchendach neu gedeckt worden sein. Immerhin erscheint die Kirche auf der Kieserschen Zeichnung von 1683 als intaktes Gebäude.

Im 18. Jahrhundert erfolgten zahlreiche Renovierungen, die den Innenraum erheblich veränderten. Um der wachsenden Bevölkerung Platz zu bieten, wurden drei Emporen geschaffen. Auf einer dieser Emporen fand die 1706 angeschaffte Orgel von Georg Allgayer ihren Platz. Aus Platzgründen wurde auch 1755 bis 1756 der Schwibbogen zwischen Chor und Schiff abgerissen.
 
Seit der Reformation 1534 stand die Predigt im Mittelpunkt des Gottesdienstes, deshalb wurde 1712 die alte Kanzel durch eine höhere Kanzel ersetzt, nachdem die Männerempore gebaut war.
 
Das Kirchendach blieb eine immer wiederkehrende Baustelle, Reparaturen und Neueindeckungen sind bis 1999 dokumentiert.
 
1763 stiftete der Schlierbacher Richter [= Gemeinderat] und Zoller [= Eintreiber des Wegzolls] Johann Georg Färber die dritte Glocke, die allerdings wegen Schäden schon 1778 umgegossen werden musste. 1917 fiel die Glocke als Metallspende der Finanzierung des Ersten Weltkriegs zum Opfer.

Der bauliche Zustand verschlechterte sich im Laufe des 19.Jahrhunderts immer mehr, so dass 1880 eine umfassende Renovierung von Gebäude und Ausstattung in Höhe von 18.000 Mark erfolgte. Seit 1890 war die Kirche heizbar und seit 1904 elektrisch beleuchtet.

Die alte Orgel wurde mit den Jahrhunderten so unbrauchbar, dass 1935 eine neue Orgel der Firma Weigle, Echterdingen, eingebaut wurde.

Während des zweiten Weltkriegs wurde die Evangelistenglocke zur Metallspende abgeliefert, kehrte aber am 6. Dezember 1947 unversehrt aus dem Glockenlager in Lünen/Westfalen zurück. Der Wunsch nach einer dritten Glocke wurde immer stärker und so kam die Kirche am 12. Oktober 1951 zu einer weiteren Glocke.
 
1947 bis 1984 erfolgten umfassende Renovierungen der Innenräume und Gebäudefassade. Moderne Verbesserungen bedeuteten die 1955 eingebaute elektrische Läuteanlage und die Verbesserungen an der Heizungsanlage seit 1962. Der Innenraum erhielt während der großen Renovierung von 1962 eine komplett neue Ausstattung mit Altar, Kanzel, Emporen, Sitzbänken und der Heizung.

Viele Jahrhunderte befand sich der Friedhof auf dem Gelände zwischen Kirche, Göppinger Straße und Gaiserstraße. Mit dem Wachsen der Bevölkerung seit dem 18. Jahrhundert stellte sich auch die Frage nach der Vergrößerung des Friedhofs, erstmals wurde 1780 der Platz erweitert. Zwischen 1812 und 1858 folgten weitere Vergrößerungen des Kirchhofs, bis die bürgerliche Gemeinde 1885 den heutigen Friedhof an der Ebersbacher Straße anlegte. Seither wird das Gelände als Kirchgarten genutzt.
 
Zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichteten Kirchengemeinde und bürgerliche Gemeinde 1925 ein Gefallenendenkmal an der Göppinger Straße. Nach einem Entwurf des Kirchheimer Gewerbeschulrats Ernst Mayer entstand das Denkmal bestehend aus einem Löwen des Göppinger Bildhauers Essig und einem Sarkophag der Kunststeinwerke Süßen mit den Namen der Gefallenen. Die Anlage enthielt auch einen Brunnen und zwei Ruhebänke.

1956 wurden die Tafeln mit den Namen der Opfer des Ersten Weltkriegs abgenommen und durch Spruchtafeln ersetzt. Die Tafeln wurden später zusammen mit Namenstafeln der Opfer des Zweiten Weltkriegs, auch unter den Heimatvertriebenen, am Turmeingang der Kirche aufgestellt. Wegen des Neubaus der Kirchhofmauer und der Anlage eines Gehwegs versetzte die bürgerliche Gemeinde 1970 das Denkmal auf den Platz neben den Südeingang der Kirche, aber ohne den Brunnen. Als die Kirchengemeinde den Kirchgarten neugestaltete, zog das Denkmal 2015 auf den Platz mitten im Kirchgarten.

Am Südeingang des Pfarrhauses steht ein Metallkreuz, welches früher das Grab der Anna Maria Leinss verheiratete Gaiser, schmückte. Sie war die 1834 verstorbene Mutter des späteren Stifters und Ehrenbürgers der Gemeinde, Gottlieb Leonhard Gaiser. Daher ist das Kreuz unter dem Namen Gaiser-Kreuz bekannt.